Aktivierende Pflege

Inhaltsverzeichnis

1. Aktivierende Pflege: Beispiele aus dem Pflegealltag

Im stressigen Pflegealltag zwischen Grundpflege, Dokumentation und Zeitdruck stellt sich oft die Frage: Wie lässt sich aktivierende Pflege praktisch umsetzen? Die gute Nachricht: Schon kleine Handgriffe und bewusste Entscheidungen machen einen großen Unterschied.

Praxisnahe Beispiele für aktivierende Pflege:

Mobilisation fördern: Statt den Rollstuhl sofort bereitzustellen, kannst du Patient*innen motivieren, sich mit dem Rollator selbst zum Frühstückstisch zu bewegen.

Anziehen mit Unterstützung: Statt komplett anzukleiden, bittest du die Person, die Jacke selbst zuzuknöpfen oder zumindest den ersten Arm eigenständig einzufädeln.

Gedächtnistraining einbauen: Während der Körperpflege oder beim Spaziergang kurze Fragen stellen („Welcher Wochentag ist heute?“) aktiviert das Denken und schafft gleichzeitig Nähe.

Selbstständige Nahrungsaufnahme: Auch wenn es länger dauert – gib Patient*innen die Chance, mit angepasstem Besteck oder einer speziellen Tasse selbst zu essen und zu trinken.

Hauswirtschaftliche Tätigkeiten: Senioren freuen sich oft, wenn sie kleinere Aufgaben wie Gemüse schälen oder Handtücher falten übernehmen dürfen.

Diese einfachen Maßnahmen der aktivierenden Pflege stärken nicht nur die körperlichen Fähigkeiten, sondern wirken sich auch positiv auf das Selbstwertgefühl aus – ein wichtiger Faktor, gerade in der Langzeitpflege.

2. Therapeutisch aktivierende Pflege: Pflege trifft Therapie

Die therapeutisch aktivierende Pflege erweitert den klassischen Pflegeansatz durch gezielte therapeutische Maßnahmen. Du als Pflegekraft wirst dabei zur Schnittstelle zwischen Pflege und Therapie. Besonders in der Rehabilitation oder bei chronisch erkranktem Patienten*innen ist diese Pflegeform essenziell.

Typische Elemente der therapeutisch aktivierenden Pflege:

Bewegungsübungen: Kleine physiotherapeutische Übungen in den Pflegeablauf integrieren – z. B. beim Umlagern oder Aufstehen.

Kognitive Förderung: Unterstützung bei Denk- und Konzentrationsübungen, etwa durch das gemeinsame Lösen einfacher Rätsel oder Memory-Spiele.

✓ Soziale Aktivierung: Gespräche, Gruppenspiele oder Begleitung zu Gemeinschaftsaktivitäten verhindern Isolation und fördern soziale Kompetenzen.

Gerade wenn du in Bereichen wie der Geriatrie, Neurologie oder Rehabilitation arbeitest, ist die aktivierende therapeutische Pflege ein wichtiger Bestandteil deines Jobs. Hier arbeitest du eng mit Physio-, Ergo- oder Sprachtherapeutinnen zusammen, um individuell abgestimmte Maßnahmen im Alltag der Patientinnen zu verankern.

3. Aktivierende Körperpflege: Ressourcenorientiert statt „schnell fertig“

Die aktivierende Körperpflege ist einer der häufigsten Berührungspunkte, bei denen du als Pflegekraft das Konzept direkt anwenden kannst. Hier entscheidet oft die Haltung: Geht es nur darum, die morgendliche Pflege möglichst effizient „abzuhaken“ – oder nutzt du die Gelegenheit, um Fähigkeiten der Patient*innen zu fördern?

So gelingt aktivierende Körperpflege im Alltag

Es gibt drei einfache Grundregeln, mit denen du die aktivierende Körperpflege im Alltag gezielt und effektiv gestalten kannst. Der wichtigste Punkt ist, dir bewusst Zeit zu nehmen und die pflegebedürftige Person zu ermutigen, so viel wie möglich selbst zu übernehmen. Lass die Patientin oder den Patienten den Waschlappen eigenständig führen – auch wenn du am Ende noch nachbessern musst. Zusätzlich solltest du Hilfsmittel wie rutschfeste Unterlagen oder Haltegriffe nutzen, um Bewegungsabläufe zu erleichtern und gleichzeitig Sicherheit zu bieten. So wird die Eigenaktivität gefördert, ohne ein Risiko einzugehen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Förderung von Selbstbestimmung im Alltag: Ermutige die Person, ihre Kleidung selbst auszuwählen. Das stärkt nicht nur die Entscheidungsfähigkeit, sondern gibt auch ein Stück Kontrolle über den eigenen Tagesablauf zurück – ein wichtiger Beitrag zur Wahrung der Würde und zur Steigerung der Lebensqualität. 

Gerade im hektischen Pflegealltag ist es eine Herausforderung, aktivierende Pflege nicht aus den Augen zu verlieren. Doch langfristig zahlt sich dieser Ansatz aus: Patient*innen bleiben fitter, zufriedener und benötigen oft weniger Unterstützung im Alltag.

4. Aktivierende therapeutische Pflege in der Geriatrie: Schlüssel zur Lebensqualität im Alter

Die aktivierende herapeutische Pflege in der Geriatrie ist speziell auf die Bedürfnisse älterer Menschen zugeschnitten. Hier geht es nicht nur um den Erhalt von Mobilität, sondern auch darum, Altersdepression, Demenz oder sozialer Vereinsamung entgegenzuwirken.

Wichtige Aspekte in der geriatrischen Pflege:

✓ Tägliche Bewegungsimpulse, um Stürzen vorzubeugen.

✓ Gezielte kognitive Förderung, z. B. durch biografische Gespräche oder Musiktherapie.

✓ Förderung sozialer Kontakte, etwa durch Gruppenangebote oder gemeinsame Mahlzeiten.

Für dich als Pflegekraft bedeutet das: Du bist weit mehr als Versorgerin – du bist Aktivatorin, Ansprechpartnerin und oft auch Motivatorin in schwierigen Phasen. Die aktivierende Pflege ist der Schlüssel, um älteren Menschen so viel Lebensqualität wie möglich zu erhalten.

5. Warum aktivierende Pflege deine Arbeit bereichert

Auch wenn die aktivierende Pflege auf den ersten Blick nach „Mehrarbeit“ aussieht – sie kann deinen Arbeitsalltag sogar erleichtern. Selbst kleine Fortschritte der Patient*innen führen dazu, dass weniger Hilfestellung nötig ist. Gleichzeitig erlebst du, wie deine Arbeit direkte positive Auswirkungen auf das Leben von Menschen hat – ein echtes Erfolgsgefühl im Pflegeberuf!

Bei Unique Medicum sehen wir die aktivierende Pflege nicht nur als Konzept, sondern als gelebte Haltung im Pflegealltag. Für uns steht der Mensch im Mittelpunkt – und genau darum geht es auch bei diesem Ansatz: Pflegebedürftige nicht einfach zu versorgen, sondern sie aktiv dabei zu unterstützen, ihre eigenen Fähigkeiten bestmöglich einzubringen und zu erhalten. Egal ob in der Alten- oder Krankenpflege – Ziel ist es, Selbstständigkeit und Lebensqualität so lange wie möglich zu fördern, unabhängig vom Pflegegrad. Wenn du als Pflegekraft mit uns im Einsatz bist, bist du mehr als nur helfende Hand: Du wirst zur Motivatorin, zum Begleiter und zur Stütze auf dem Weg zu mehr Eigenständigkeit für deine Patientinnen und Patienten.

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